St.-Johannes-Kirchengemeinde & Kapellengemeinde Velber

Kapelle Davenstedt

Beschreibung

Die alte Kapelle

war das Zentrum des Gemeindelebens im erstmals 1022 in einer Stiftungsurkunde des Klosters St. Michaelis zu Hildesheim erwähnten Ort Devenenstide. Zwar stelle sich die Urkunde als Fälschung heraus, aber es ist nicht ausgeschlossen, daß sie ältere Güterverzeichnisse benutzt.

Die ursprünglich aus Bruchsteinen gefügte Kapelle stand bis 1790 in der Mitte des "Altens Dorfes". Sie wurde dann - wahrscheinlich baufällig geworden - abgerissen und durch einen Fachwerkbau ersetzt, der bis auf den heutigen Tag die Erinnerung an das fast verschwundene Dorf Davenstedt wach hält. Der Zahn der Zeit nagt auch an der Kapelle, und so mußte sie in diesem Jahrhundert dreimal renoviert werden (1912, 1954, und 1987/88), um sie für die Nachwelt zu erhalten.

Aus dem vorkragenden Glockentürmchen am Eingangsgiebel schallt heute noch der Klang der 1635 von Meister Johan Meier in Celle gegossenen Glocke. Ihre Vorgängerin mußte eingeschmolzen werden, weil auch schon während des Dreißigjährigen Krieges das Militär Bronze für die Herstellung von Kanonen brauchte.

Beim Eintreten fällt der Blick auf den Altar an der Stirnseite. Zwei von der Witwe Dorothea Herrmanns, geb. Röhrbein, 1793 gestiftete Zinnleuchter rahmen das Kruzifix ein, eine hochwertige Oberammergauer Arbeit. Darüber erscheint der Adler, Symbol des Johannes. Daher rührt auch die Namensgebung der St. Johannes-Gemeinde.

Beim Blick an die Decke fallen die in grün-grauer Ranken- und gelb-brauner Blumenmalerei gefüllten Felder zwischen den Balken auf, ein Werk des Kirchenmalers Droste aus Hameln. Die Mittelachse schmücken die vier Evangelistensymbole; der Adler für Johannes, der Stier für Lukas, der Löwe für Markus und der Engel für Matthäus.

An den Längsseiten fällt das Licht durch farbige Bleiglasfenster. In deren Mitte erinnern einfach konturierte Darstellung von Rock und Würfel, Hahn und Kelch, Dornenkranz und Hände sowie Schwann und Leiter an den Leidensweg Christi. Die Anziehungskraft der Kapelle in unseren Tagen läßt sich gut an den Wünschen junger Paare nach Trauung und Taufen in diesem charaktervollen Bau ablesen. Darüber hinaus wird die Kapelle gern für Andachten, Lesereihen und weitere Veranstaltungen genutzt.

Öffnungszeiten

nach Absprache

Gebäude

Erbauungsjahr

1790

Stil des Gebäudes

Fachwerk